Schatz und Schande – Volksliederrevue (2020)

Eine Volkslieder-Revue der Liebe

Das neue Produktionsteam „Schatz und Schande“ zeigte mit ihrer ersten Inszenierung, wie Musiktheater neu und anders gedacht werden kann – nämlich beißend schwarzhumorig und vielschichtig.

LVZ vom 17.07.2021 über die Vorstellung im Gewandhaus zu Leipzig am 15.07.2021
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Plakat: cc by Mauricio Vivas, Foto cc Pascal Griese

Wir befinden uns auf der Jahresfeier des fiktiven „Heimatvereins Rietznitzsch e.V.“ Die gute Seele des Vereins, Christian (Kay Liemann) und die Kneipenwirtin Kerstin (Milena Gürtler) haben ein buntes Showprogramm aus Spielen, Sketchen und Liedern vorbereitet. Zur Freude aller Ohren spielen die „Elstertaler Musikanten“ auf.
Das fröhliche, doch stets überkompensierende Fest nimmt seinen fatalen Lauf und rauscht schließlich in eine schwarze Komödie, die dem Heimatverein und seinen Mitgliedern zum Verhängnis wird und uns den Wahnsinn „unserer Kultur“ lustvoll um die Ohren fliegen lässt.

Der Komponist Philipp Rücker brachte hierzu zehn Volkslieder in zeitgenössische Arrangements. Diese schlagen Brücken von Volksmusik über das romantische Kunstlied hin zu Schlager, Pop und Avantgarde. Die Palette des musikalische Ausdrucks reicht vom virtuosen Operngesang bis zum frei tonalen Klang-Experiment, getragen von Tuba, Violine, E-Piano, Schlagzeug und Gesang.


Durch das Brennglas des kleinen Heimatvereins Rietznizsch e.V. führen wir das Stadt-Publikum aufs Land und konfrontieren zunächst mit den Lebens- und Festrealitäten der Provinz. Mit Hilfe von Spiel und Musik suchen wir dann gesellschaftliche Trennungen für die Dauer einer Vorstellung performativ aufzuheben und das Tragende und Unerträgliche des Miteinanders hier zu Lande neu zu betrachten.
Die jungen KünstlerInnen, von denen die meisten aus dem ländlichen Raum kommen, stellen sich dem Mysterium Heimat und Identität und dem Versuch ohne Deutschtümelei und Zeigefinger Töne und Worte für die Depression und Erschöpfung, den Humor und die Heiterkeit zu finden, die ländliche, von Devastierung und Landflucht betroffene Regionen heute prägt.

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Spiel: Milena Gürtler & Kay Liemann

Fiedel: Felix Klinger

Keybord: Clemens Reichmann

Tuba: Annika Frick

Schießbude: Steffen Roth

Musikalische Leitung & Komposition: Phlipp Rücker

Regie & Dramturgie: Leonie Sowa

Text: Milena Gürtler, Kay Liemann, Philipp Rücker, Leonie Sowa Leonie

Konzept: Leonie Sowa & Philipp Rücker

Stückentwicklung 2020 gefördert durch: