Francesca Caccini (2022)

Italien 1625: Maria Magdalena von Österreich schwingt das Zepter über die Toskana. Sie setzt Frauenrechtedurch, sorgt für die sexuelle Aufklärung der Donne und Dame, fördert Künstlerinnen und krempelt den Hofzu Gunsten des weiblichen Geschlechts um. Ein monarchisches Matriarchat auf Zeit. Marias Liebling:Francesca Caccini. Francesca, Pop-Star des Frühbarocks, erste Komponistin der italienischen Oper,Singvogel, Wunderkind, Untertanin und Angestellte.Unter den Toskanern regt sich eine misogyne Opposition gegen Maria Magdalena und ihre frauenfreundlichePolitik. Um den Ängsten und Ressentiments zu begegnen und Frieden zu stiften, wird Francesca von MariaMagdalena mit einer Oper beauftragt. In einem skandalträchtigen Proben- und Kompositionsprozess entstehtein Werk, das bis heute seines gleichen sucht: La liberazione di Ruggiero dall‘isola d’Alcina.Wir wagen ein popkulturelles Soundexperiment: Cembalo und virtuoser Barock-Gesang treffen auf Violinen-Loops, Effekte, Beats & Bässe. Durch historische Fiktionen, musikalische Kollision und schamloseBehauptungen entsteht ein gynokratischer Imaginations-Raum: fremd, utopisch, heiter und randgefüllt mitMusik die aus der Vergangenheit in eine Zukunft weist, in der Gesellschaft, Oper und Musik gleichberechtigtgedacht und gestaltet werden können.

Mitwirkende:

Anne Schneider (Gesang und Spiel)

Bri Anne Schröder (Spiel)Nabil Pöhls (Spiel)

Izabela Kałduńska (Violine, Loopstation, Komposition)

Julia Chmielewska-Ulbrich (Cembalo)

Leonie Sophia Sowa (Regie & Dramaturgie)

Philipp Rücker (Musikalische Leitung, Arrangement)

Elizaveta Koltsova (Regieassistenz)

Leila Brinkman (Bühne & Kostüm)

Leon Dutz (Bühnenbau)

Bestaussehendster Chor

Mit Musik von Francesca Caccini (1587 – 1640) Dauer: 140min mit Pause

Gefördert vom Fonds DaKu, dem Kulturamt der Stadt Leipzig und der Mariann Steegmann Stiftung.